Die Geschichte unserer Kirchengemeinde

An dieser Stelle entsteht eine Seite über die Geschichte unserer Kirchengemeinde. Historie wird schnell vergessen und kaum jemand erinnert sich daran, wie es gewesen ist - damals. Wir alle merken selbst, wie schnelllebig unsere Zeit ist. Zeitzeugen werden älter, oder gehen von uns. Da ist es gut, wenn die Geschichte unserer Gemeinde dokumentiert wird und somit auch nachgelesen werden kann. Die Dokumentation erfordert Zeit, aber ein Anfang ist hiermit gemacht! Der Anstoß zu dieser Seite erfolgte von unserem Gemeindemitglied Frau Anna Scholz, die auch lange Jahre unser Kirchenbüro geleitet hat. Besten Dank, für die zur Verfügung gestellten Unterlagen. Gerne nehme ich auch Gedanken, Erinnerungen, Bilder und Schriftstücke, letztere ggs. auch leihweise, entgegen, um unsere Geschichte hier fest zu halten und für die Nachwelt zu bewahren. Viel Freude und vielleicht auch die ein oder andere Erinnerung beim Lesen!
 

 

Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Veitshöchheim
Eine wachsende Gemeinde aus bescheidenen Anfängen



In der 900jährigen Geschichte Veitshöchheims kann erst im letzten Zehntel von einer langsam wachsenden evangelischen Gemeinde gesprochen werden. So zählt diese aus Zugezogenen und Einheiratenden gebildete Urzelle etwa um 1930 nur 120 Seelen, bei einer Gesamteinwohnerzahl von ca. 2000, die von St. Johannis aus Würzburg betreut werden. Erst durch die Flüchtlinge, die besonders aus dem südosteuropäischen Raum kamen, sowie durch ausgebombte Würzburger ist der evangelische Bevölkerungsanteil in der Kirchengemeinde sprunghaft angestiegen.
Folgende Daten können die Entwicklung aufzeigen:

1948 Im Dezember wird aus St. Johannis die Tochtergemeinde Veitshöchheim gegründet. Mit Veitshöchheim (inzwischen ca. 500 Seelen bei ca. 3500 Einwohnern) und den linksmainischen Ortschaften Margetshöchheim (105) und Erlabrunn (26), sowie dem rechtsmainischen Thüngersheim (175), Güntersleben (55) und Gadheim. Mittelpunkt ist Veitshöchheim, Treffpunkt ist zunächst ein Lehrsaal der Landesanstalt am Hofgarten. Mehrere Pfarrer aus St. Johannis übernehmen abwechselnd die Betreuung der jungen Tochtergemeinde. Etwa zur gleichen Zeit stellt die kath. Kirchengemeinde St.
Vitus ihre Friedhofskapelle St.Martin zur Verfügung. Von da ab dient die älteste Veitshöchheimer Kirche, erstmals 1307 erwähnt und im 16. Jahrhundert in ihrer heutigen Form geschaffen, bis zum Neubau der Christuskirche 1963 auch als evangelisches Gotteshaus.

1949 Am 11. Dez. spendet Pfarrer Feigel in der Martinskapelle die erste Taufe (einem Jungen vor der Konfirmation).

1950 In der Martinskapelle kann Pfarrer Feigel am 2. April die erste Konfirmation in Veitshöchheim mit 13 Jungen und 10 Mädchen feiern.

1953 Am 1. Juni wird die 1948 gegründete Tochterkirchengemeinde in ein exponiertes Vikariat, mit nunmehr ca. 1600 Seelen, umgewandelt.

1957 Der erste evangelische Kindergarten in Veitshöchheim wird neben dem Pfarrhaus am 27. Jan. mit einer Gruppe von 45 Kindern eröffnet. Im Mai wird das Grundstück für die Christuskirche in der GünterslebenerStraße erworben. Hier soll mal ein neuer Kirchenbau entstehen.

1958 Engagierte Gemeindeglieder gründen den Kirchenbauverein, der bis zur Abrechnung der Kirchenbaukosten 1976 durch monatliche Sammlungen einen beachtlichen Eigenkostenanteil von DM 80.350.-- erzielt.

1961 Die Architekten Heinrich Backer aus Schwebheim und Helmut Albrecht aus Nürnberg planen den Bau der Christuskirche mit Gemeinderäumen. Am 30. August wird Veitshöchheim mit den linksmainischen Gemeinden Zell, Margetshöchheim und Erlabrunn und den rechts-mainischen Gemeinden Thüngersheim und Güntersleben eigene Pfarrei. Pfarrer Heinrich Feigel bleibt weiterhin Pfarrer der nun selbständigen evang. Pfarrei.

1962 Mit der Verabschiedung von Pfarrer Feigel am 1. Mai endet dessen harter, 14 Jahre langer, zunächst mit dem Fahrrad, später mit dem Moped, bewunderungswürdiger Dienst in der stetig wachsenden, aus 6 Gemeinden bestehenden Pfarrei. Schon im gleichen Monat, am 20. Mai, wird sein Nachfolger Pfarrer Peter Pfalzer installiert, der bis 1972 das Gemeindeleben leiten wird.
Am 5. August legt er den Grundstein mit Beigaben für die Christuskirche. Bereits am 9.Nov. kann das Richtfest gefeiert werden. Der Kirchenbau bewegt die Gläubigen immer mehr. Eine Abordung erlebt am 23. Nov. in der Glockengießerei in Erding/0BB den Guß der vier Kirchenglocken.

1963 Diese Glocken läuten am 15. Dezember den feierlichen Gottesdienst zur Einweihung der Christuskirche durch Oberkirchenrat Koch/Ansbach ein. Alte und Junge haben nun die bisherigen vorläufigen, auch liebgewordenen Begegnungsstätten verlassen, um voller Erwartung Kirche und die nun ausreichenden Räume unter der Kirche für ein wachsendes Gemeindeleben in Besitz zu nehmen.
In Thüngersheim wird in den folgenden Jahren an Festtagen und zu besonderen Anlässen im dortigen Kindergarten eigener Gottesdienst gehalten.

1965 Das Altarkreuz, von Bildhauer Erwin Misch/Würzburg gestaltet, wird am 15. September an der Altarwand angebracht. Thema:
"Jesus als das Lamm Gottes im Bild vom Weinstock" (Joh. 15)• Für die evangelischen Soldaten unserer Garnison wird unsere Kirche ab 28. Oktober für monatliche Standortgottesdienste und Amtshandlungen genutzt. Die Betreuung erfolgt zunächst durch Mil.Pfr. Herion aus Tauberbischofsheim.

1967 Am 10. Dezember erklingt erstmals im Gottesdienst die von den Gebrüdern Mann/Marktbreit erbaute Orgel.  Sie ersetzt endlich Positiv und Blasinstrumente.

1970 Zwei engagierte Kirchenmusiker, die in Veitshöchheim ihren Wehrdienst leisten, gründen eine Kirchenchor. Im Februar wird durch Umzug der Kindergärtnerin ins Pfarrhaus ein zweiter Gruppenraum für die 60 Kinder im Kindergarten frei.

1971 Der Spielplatz am Kindergarten wird neu gestaltet.

1972 Im Januar werden die linksmainischen Ortschaften Zell, Margetshöchheim und Erlabrunn aus der Kirchengemeinde abgetrennt und der neu entstandenen Pfarrei Erlöserkirche/Würzburg eingegliedert. Nun zählt die Kirchengemeinde Veitshöchheim mit den Ortschaften Güntersleben und Thüngersheim ca. 1830 Seelen. Als Nachfolger für den am 31. Juli verabschiedeten Pfarrer Pfalzer wird am 1. Oktober Pfarrer Wilhelm Starck installiert.

1973 In Thüngersheim und Güntersleben werden nun regelmäßig monatliche Gottesdienste gehalten.
Am 8. März trifft sich erstmals ein ökumenischer Gesprächskreis, der sich aus dem evangelischen Kirchenvorstand und dem katholischen Pfarrgemeinderat zusammensetzt.

1975 Im März räumt die politische Gemeinde der Kirchengemeinde ein Erbbaurecht auf ihrem für den Kindergartenneubau vorgesehenen Grundstück in der Leichtackerstraße ein.

1976 Zum ersten Mal wird zu einem Sommerfest, und von da an jährlich, eingeladen. Im Oktober gründet Mil.Pfr. Werner Plesch einen Posaunenchor.

1977 Der von den Architekten Grellmann/Leitl, Würzburg geplante neue zweigruppige Kindergarten in der Leichtackerstraße wird nach Inbetriebnahme im März, am 3. Juli durch Dekan Rieger eingeweiht. - Der Umzug aus dem nach 20jähriger Benutzung durch eine anwachsende Kinderzahl viel zu eng gewordenen alten Kindergarten wird fröhlich mit einer großen Kinder-und Elternschar gefeiert.
Nur eine Woche später wird Militärdekan Werner Plesch verabschiedet, der seit 23. März 1969 die evangelische Militärgemeinde betreute. Wie seine Nachfolger Wagner, Wunderlich, Braun und Brendel hielt er auch Gottesdienste für unsere Gemeinde, nahm Aufgaben im Kirchenvorstand wahr und beteiligte sich rege am Gemeindeleben.
Am 28. Juli gründet unsere Kirchengemeinde mit der katholischen Kirchengemeinde St.Vitus die "Arbeitsgemeinschaft Sozialstation St .Stephanus, Veitshöchheim" für den Dienst an Kranken und Alten.

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