Herzlich willkommen!

Gedanken zum Tag!

Reformationstag
Bildrechte Hohmeier

Am Freitag, den 31.10.2025, ist für uns ein besonderer Tag. Für die Einen ist es Helloween, für Andere das Reformationsfest. Auch wenn der Reformationstag hier bei uns kein Feiertag ist, ist er ein Ereignis, dass unsere Welt verändert hat - in der Hektik des Tages vielleicht aber auch oft in Vergessenheit gerät.

Der Reformationstag erinnert uns daran, dass Glaube lebendig bleibt, wenn Menschen Fragen stellen, wenn sie aufstehen für das, was sie als wahr erkannt haben, und wenn sie Gott mehr vertrauen als menschlichen Gewohnheiten, oder dahin erzählten vermeindlichen Wahrheiten.

Martin Luther hat vor über 500 Jahren nicht nur Thesen angeschlagen, sondern eine Bewegung ausgelöst - eine Bewegung des Gewissens, des Wortes, und des Glaubens, der sich immer wieder erneuert. Müssen wir unserem Glauben vielleicht auch heute wieder neue Impulse geben, in einer Zeit, wo Kirche bei vielen so zur Nebensache wird, dass sie aus ihr austreten. Die Botschaft, die verkündet wird, zieht viele einfach nicht mehr in ihren Bann. Das folgende Gedicht lädt uns ein, diesen Geist neu zu hören - in uns selbst, in unserer Gesellschaft, in unserer Kirche, in unserer Zeit:

 

Reformation 2.0 - Schlag in die Stille

Stell dir vor:
Ein Mann.
Ein Blatt.
Ein Hammer. Und ein Atemzug, der die Geschichte verändert.

Klack.
Ein Schlag.
Nicht laut,
aber doch laut genug,
dass die Welt zuckt.
Der Beginn eines schweren Weges.

Wittenberg, 1517.
Aber ehrlich?
Es hätte auch gestern sein können.
Denn Systeme lieben das Schweigen.

Und Schweigen... 
ist so bequem,
ändert aber nichts.

Er schrieb keine Tweets, 
veröffentlichte keine Reals,
er hatte kein Mikro, 
nur Mut, Papier und Tinte.

Und Worte, die er schrieb,
die brannten,
die lange gesagt werden mussten.

Gnade ist kein Handel.
Wahrheit ist kein Besitz.
Glaube ist kein Produkt,
das man kaufen kann.

Und da - fängt's an zu bröckeln.
Da, wo Geld und Gold die Stimme ersetzt, 
wo Kirche, Staat, 
Markt und Meinung einander die Hand geben
und beschwichtigend sagen:
„So bleibt's jetzt!" 

Aber nichts wird bleiben,
so wie es war!

Nie!

 

Mit diesen Gedanken wollen wir voller Hoffnung und Zuversicht auf den Reformationstag blicken - und am Abend die Kinder beschenken, die zu uns Kommen.
“Süßes, sonst gibt‘s Saures“

Manfred Hohmeier